Betrieb und Nutzung des Elektrolyseurs 2024.
Unser Strombedarf wurde 2024 aus drei verschiedenen erneuerbaren Quellen gedeckt.
Stromquellen 2024.
1. Stromsystemdienlich aus dem Netz.
Ein Teil des Stroms haben wir systemdienlich aus dem Stromnetz bezogen, insbesondere bei günstigen oder negativen Strompreisen. Der Strompreis dient dabei als Indikator für das Angebot an erneuerbaren Energien im Netz: Je mehr erneuerbarer Strom verfügbar ist, desto niedriger der Preis. Durch unseren Ökostromvertrag beziehen wir stets 100 % grünen Strom aus dem Netz. Insgesamt erreichten wir 2024 1.554 Volllaststunden, wobei der Elektrolyseur flexibel zwischen 200 und 1.000 kW betrieben werden kann.
2. Post-EEG-Windrad auf der Schwäbischen Alb.
Ein weiterer Teil des Stroms stammt aus einem Windrad, dessen EEG-Förderung ausgelaufen ist. Hier haben wir einen Power Purchase Agreement (PPA) abgeschlossen und nehmen die gesamte erzeugte Strommenge direkt ab.
3. Photovoltaikanlage auf dem eigenen Gebäude.
Die dritte Stromquelle sind Photovoltaikanlagen auf den Dächern des lokalen Stadtquartiers. Mit der begrenzten Fläche trägt sie 2 % zu unserem Gesamtverbrauch bei.

Die Energie aus diesen Quellen wurde effizient genutzt.
1. Grüner Wasserstoff für das lokale Gasnetz.
Der größte Anteil des Outputs ist grüner Wasserstoff, der bei der Elektrolyse erzeugt und in das lokale Gasnetz eingespeist wird. Dieser Wasserstoff ist Teil eines speziellen Windgas-Tarifs.
2. Effiziente Nutzung der Abwärme.
Ein besonderes Merkmal unseres Projekts ist die konsequente Nutzung der Abwärme aus dem Elektrolyseprozess. Das steigerte die Gesamteffizienz der Anlage im Jahr 2024 auf über 85 %.
Die bei der Elektrolyse entstehende Abwärme wird direkt für die Fußbodenheizung der Wohngebäude sowie zur Warmwasserbereitung über Frischwasserstationen genutzt.
3. Wärmerückgewinnung aus der Elektrolyse-Peripherie.
Neben der direkten Abwärmenutzung wird die Wärme aus der Peripherie der Elektrolyse genutzt. Bauteile wie der Trafo oder die Gleichrichter müssen gekühlt werden, wofür eine Kompressionskältemaschine bzw. Wärmepumpe zum Einsatz kommt. Diese erzeugt 8 °C kaltes Wasser zur Kühlung, das anschließend mit etwa 15 °C zurückfließt und als Wärmequelle für die Wärmepumpe dient. Die Wärmepumpe nutzt diese Wärme, um wieder 8 °C kaltes Wasser bereitzustellen und gleichzeitig 60 °C warmes Wasser zu erzeugen, das im Gebäude genutzt wird. Ein Teil des Rücklaufs aus dem Gebäude fliest ebenfalls in die Wärmepumpe und schließt diesen Kreislauf.
Fazit.
Dank der Nutzung von 100 % erneuerbarem Strom und der effizienten Verwertung der Abwärme konnten wir 2024 eine besonders hohe Energieeffizienz erreichen. Die Elektrolyseanlage arbeitet nicht nur zur Wasserstoffproduktion, sondern trägt auch zur nachhaltigen Wärmeversorgung des Gebäudes bei. Mit dieser innovativen Kombination aus Strom-, Gas- und Wärmenutzung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.